Erzherzog Johann und der Weinbau in Südtirol (1) — L’arciduca Giovanni e la viticoltura nel Sudtirolo (1)

Wie schon vor einiger Zeit angekündigt, ist es mir ein Anliegen, das segensreiche Wirken von Erzherzog Johann, speziell was den Weinbau im jetzigen Südtirol angeht, auch der digitalen Gemeinde nahezubringen. Grundlage dafür ist eine Arbeit, welche der langjährige Amtsdirektor für Obst- und Weinbau Helmuth Scartezzini 2006 in der Zeitschrift „Südtirol in Wort und Bild“ (50, 3, S. 35-42) publiziert hat. Ich danke ihm und der Redaktion für die freundliche Überlassung des Textes und der Bilder. Die Originalsprache des Textes ist deutsch und wurde unverändert übernommen, die italienische Übersetzung stammt hingegen von mir.

Come avevo già annunciato tempo fa, è un mio intento rendere accessibile l’operato benefico dell‘arciduca Giovanni circa lo sviluppo della viticoltura sudtirolese anche alla comunità digitale. La base per ciò è un lavoro che Helmuth Scartezzini, per molti anni direttore dell’ufficio provinciale per la frutti- e viticoltura, ha pubblicato nel 2006 nella rivista „Südtirol in Wort und Bild“ (50, 3, p. 35-42). Ringrazio lui e la redazione per la gentile cessione del testo e delle immagini. La lingua originale del lavoro è tedesco ed è stato riportato invariato. La traduzione italiana è invece mia.

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In der heimischen Weinbaugeschichte gab es naturgemäß nicht immer nur Zeiten, über die in Lob und Erhabenheit berichtet wurde. So dürfte auch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Zustand vorgelegen sein, der Kräfte auf den Plan rief und eine neue Ausrichtung einleitete.
Die bisherigen veröffentlichten Weinschriften vermerken dazu, dass auf Anregung des Erzherzogs Johann, 1782-1859, neue Rebsorten durch Weingutsbesitzer ausgepflanzt worden sind. Die nachfolgende Abhandlung zeigt an Hand gefundener Aufzeichnungen die Zusammenhänge über das Wirken des Erzherzogs für den Südtiroler Weinbau, auf.

 

Ausgangssituation im 19. Jahrhundert

In einem Wochenblatt des Jahres 1841 der „K. K. Landwirtschaftsgesellschaft von Tirol und Vorarlberg“ ergehen verschiedene Ratschläge nachfolgend auf die Klagen der Weingutsbesitzer des Etschtales. Der damalige karge Erlös war bedingt durch Absatzmangel, niedere Preise und steigende Produktionskosten. Der Autor Meguscher sieht die Ursachen weniger im Zoll der Absatzgebiete in Deutschland, noch im Bierkonsum, weder in der freien Einfuhr italienischer Weine, sondern in der Art der Rebkultur und der Weinbereitung. Die Nachkriegsjahre unter französischer, bayrischer und italienischer Fremdherrschaft bis 1814 brachten dem Weinbau hohe Gewinne. Deshalb erfolgte eine Ausweitung der Rebflächen in der Talsohle, wobei die Produktionsmenge auf Kosten der Güte ging. Rund dreißig Jahre dieser Entwicklung, wobei „geringe Traubensorten“ eingepflanzt wurden, ergaben eine Überproduktion. Meguscher bemängelt auch die Art der Weinbereitung, die sich von den traditionellen Fesseln lösen und auf wissenschaftliche Grundlagen begeben sollte. Vermutlich wurde die rückständige Art der Weißweinbereitung angesprochen. Das gestörte Marktgleichgewicht sollte durch Auflassen der Rebpflanzungen in den Niederungen als auch auf „pflugbarem“ Boden entgegnet werden. Die zum „Feldbau geeigneten Gründe“ sollten einer anderen einträglichen Kulturart, wie beispielsweise der Seiden- oder Obstbaumzucht gewidmet werden. Die Mitteilung eines Gutsbesitzers auf diese Artikel hin rundet die damaligen Verhältnisse ab. Er beklagt die Überschwemmungen der Etsch, die den Mangel an Ackerund Wiesgründen hervorrufen. Die Gutsbesitzer versuchten zumeist durch Erweiterung des Weinbaues, obwohl dies der kapitalintensivste Kulturzweig war, ihre Erlöse zu verbessern. Besonders die fortwährende Abhängigkeit von den Weinhändlern steht der Verbesserung der Weinkultur im Wege. Er prangert dabei an, dass die Anlieferung der verschiedensten Trauben zudem aus den verschiedenen Lagen „zu Gemischen von mittelmäßigen Erzeugnissen“ verarbeitet und vertrieben wird.

bild2Erzherzog Johann.
Arciduca Giovanni.

 

Erste Verbesserungsvorschläge für den Weinbau

Professor Ennemoser, Sekretär der Landwirtschaftsgesellschaft in Innsbruck, stellte im Jahre 1840 in der vorstehend genannten Zeitschrift auch die Frage, ob ein ausgedehnter Weinbau „überhaupt ersprießlich sei“? Er führt die kostspieligen Anlagen durch das viel benötigte Pergelholz an.
Das Land sei arm an Getreide und teuren Produkten und nur die besten Hanglagen seien für den Weinbau geeignet. Auch er kommt zum Schluss, den Anbau einzuschränken und „edle“ Traubensorten auszuwählen. Diese neuen Anlagen sollten als gutes Beispiel wohlhabende Gutsbesitzer ausführen und in mehreren Gegenden Musteranlagen nach „rheinischer Art“ und Rebschulen errichten. Hierfür seien ein bis fünf kleinbeerige Sorten, wie der Riesling zu verwenden. Unter „rheinischer Art“ war sicherlich die Pfahlkultur, also ein Pfahl pro Rebstock, die damals übliche Erziehungsform des Rheingaues, gemeint.

 

Erzherzog Johann und Tirol

In diese Zeit fällt die Gründung des Filialvereines Bozen der K. K. Landwirtschaftsgesellschaft, der Erzherzog Johann als Schirmherr vorstand. Am Tage vor der konstituierenden Versammlung, 23. Juli 1839, besucht er die Rebanlagen in Gries bei Bozen, insbesondere die Anpflanzungen ausländischer Reben im Betrieb von Ignaz von Giovanelli. In seinem Tagebuch vermerkt Erzherzog Johann . „… sie haben in ihren Reben ein gewaltiges Durcheinander. Hier wird sich viel tun lassen!“ Woher hatte der Erzherzog diesen fachlichen Einblick? Dazu bedarf es einen Blick in die Geschichte zurück. Zeit seines Lebens fühlte sich Johann eng mit dem Land Tirol verbunden.
In mehreren Reisen zwischen 1 800 und 1805 hatte er das Land kennen gelernt. Nachdem er in die so genannte Alpenbundverschwörung von 1813 einbezogen wurde, fürchtete Kaiser Franz eine Sonderstellung Tirols und so durfte sein Bruder Johann bis 1833 Tirol vorsichtshalber nicht betreten.

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Meranovo, das Mustergut des Erzherzog Johann am westlichen Stadtrand von Marburg/Slowenien.
Meranovo, l’azienda modello dell’arciduca Giovanni al margine occidentale di Mariboro/Slovenia.

 

Der Erzherzog und die Landwirtschaft Steiermarks

Die geschilderte Entwicklung in Tirol brachte es mit sich, dass sich der Erzherzog nun dem Land Steiermark mehr zuwandte, wo er Jahrzehnte segensreich wirkte.
Nachfolgend sollen dabei seine Impulse für die Landwirtschaft und insbesondere seine persönlichen Leistungen für den Weinbau dargestellt werden. Auf sein Bemühen hin entstand 1819 die Landwirtschaftsgesellschaft, der er als Präsident bis zum Tod vorstand. Die „K. K. Landwirtschaftsgesellschaft in Steyermark“ war ein freier Verein mit dem Ziel, die Landwirtschaft zu fördern. Die Mitglieder bestanden aus Gutsbesitzern‚ Wirtschafts- und Verwaltungsbeamten, Geistlichen, sowie Bauern und Bürgern. Auf besonderen Wunsch des Präsidenten wurden Filialen des Vereins eingerichtet, um große Entfernungen vom Wohnort der Mitglieder zum Filialstandort zu vermeiden. Es war die erklärte Absicht Johanns, dass aufgeklärte tüchtige Mitglieder durch ihre vorbildlich geführten Betriebe beispielgebend für die Umgebung wirken sollten. Er selbst legte Hand mit an, indem er einen Musterhof‚ Brandhof 1818, für obersteirische Verhältnisse — somit Viehwirtschaft — anlegen ließ. Anfänglich ging es den Kartoffelanbau zu verbreiten, dann um die Hebung der Viehzucht. Es folgte der Versuchshof in Graz, 1822, worin zwei Drittel für die Errichtung der Zentralobstbaumschule und ein Drittel für Versuche von Getreide-, Futter- oder Gewebepflanzen bestimmt waren. Auch neue Maschinen und Werkzeuge wurden von hier aus verbreitet. In Folge entstand die erste Landwirtschaftsschule der Steiermark.
Erzherzog Johann war die treibende Kraft der Landwirtschaftsgesellschaft. Die Filialen erfuhren von den Versuchen, die Mitglieder stellten selbst Tastversuche an, tauschten ihre Erfahrungen aus, Prämien wurden verteilt, die neuesten Erkenntnisse aus dem Ausland verbreitet. Zusätzlich wurden qualifizierte Wanderlehrer eingesetzt, die an den Versammlungen referierten. Die Gesellschaft war auch Empfänger und Verteiler der staatlichen landwirtschaftlichen Förderung in der Monarchie, denn der Fonds des Vereines wurde zum Teil aus öffentlichen Geldern gespeist.

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Die Sorten Riesling und Blauburgunder wurden in größerem Ausmaß erstmals in Südtirol im Ortsteil Sand in Gries/Bozen gepflanzt.
In Sudtirolo le varietà Riesling e Pinot nero sono state piantate per la prima volta in maniera estesa nella frazione Sand di Gries/Bolzano.

 

Erzherzog Johann als Weinbaupionier

Ab dem Jahre 1810 erkundete Erzherzog Johann den Weinbau in der Untersteiermark, im heutigen Slowenien gelegen. Eine der Hauptschwierigkeiten des wenig entwickelten steiermärkischen Weinbaues lag im Durcheinander der Benennung der Rebsorten, aber auch dessen Vielfalt, über dreihundert Sorten. Erzherzog Johann erkannte dies und beauftragte im Jahre 1824 von Vest, Professor der Botanik und Chemie in Graz, mit deren Bestimmung. Zur Verbesserung des Weines empfahl die Landwirtschaftsgesellschaft, edlere Rebsorten anzupflanzen und in jeder Filiale Muster-Weingärten anzulegen. Erzherzog Johann ging wieder mit gutem Beispiel voran und erwarb im Jahre 1822 ein Weingut in Pickern bei Marburg. Weder seine Lage — fünfhundert Meter hoch im Bacherngebirge — noch die steile und sandige Bodenbeschaffenheit waren besonders günstig, aber dem Erzherzog ging es darum, den untersteirischen Bauern zu zeigen, dass auch dort mit Sachkenntnis und Fleiß erfolgreich gewirtschaftet werden kann. Zur Seite standen ihm zwei Fachleute aus Geisenheim, die ihm das Mustergut anlegten und auch die Kellerwirtschaft betreuten. Erzherzog Johann hat Beispiele des Rheingaues und an der Donau vor Augen, doch ausschlaggebend für das Gelingen, war die Einbindung der beiden Experten, Ignaz Krenz und Wilhelm Ehrenberg. Die Konzepte gingen schnell auf und die Weine aus dem „Prinzenweingarten“ erlangten unter dem Namen „Johannisberger“ — wohl neben seinem Besitzernamen, auch in Erinnerung an die Herkunft der Reben aus der berühmten gleichnamigen Rheingaulage — nationale und internationale Anerkennung und Prämierungen. Das Beispiel des Präsidenten hatte unter den Vereinsmitgliedern vielfach Nachahmung ausgelöst.
Im Jahre 1832 wurde eine Winzerschule in Pickern unter Anleitung seiner Fachleute eröffnet. Die eigentliche Obst- und Weinbauschule eröffnet hingegen erst im Jahre 1872 in Marburg ihre Pforten. Zugleich wurde in Pickern eine Rebschule betrieben, der jene in Graz aus dem Versuchshof folgte. Die Produktion der bewurzelten Reben, damals noch ohne Unterlagen, denn die Reblaus tauchte erst in den Siebzigerjahren auf, war eine wesentliche Bedingung, um eine Neuausrichtung im steirischen Weinbau einzuleiten. Die Schwachpunkte damals lagen im gemischten Rebsatz und in zudem ungeordneten Anlagen mit einer Stockanzahl von fünfzehntausend pro Hektar, eher minderwertigen Rebsorten, im überzogenen Mengendenken Marburg/Slowenien und kellerwirtschaftlichen Mängeln. Im Jahre 1840 erwarb Erzherzog Johann zusätzlich in der Weststeiermark die Herrschaft Stainz und legte einen Weingarten und eine Rebschule mit der bodenständigen Sorte blaue Wildbacher an, aus der nach wie vor der bekannte steirische „Schilcher“ produziert wird. Zeitbegrenzt, 1829 erworben, nannte der Erzherzog auch ein Weingut am Kreuzkogel bei Leibnitz sein eigen.

 

Das Anwesen „Meranovo“

Der Betrieb liegt in der Gemeinde Limbus, am westlichen Stadtrand von Marburg am Nordabhang des Bacherngebirges, inmitten von Buchen- und Fichtenwäldern. Die parabolförmige Ausrichtung nach Süden gewährleistet ein gutes Mikroklima für die Rebe. Besonders aromatische Weine, wie zum Beispiel bei der Rebsorte Sauvignon sind das Ergebnis. Im Zuge der Jahre, 1857, weitete sich der Weinbau auf neun Hektar aus. Nach dem Tod des Erzherzogs übernahm sein Sohn, Graf Franz, unterstützt von dessen Frau, den Betrieb bis zum endgültigen Verkauf im Jahre 1870. Heute führt das Anwesen die Bezeichnung „Meranovo“, das heißt Meraner, beziehungsweise von Meran, in Erinnerung an den Grafen von Meran. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Betrieb ins Eigentum des Spitals der Stadt Marburg. Heute hat die landwirtschaftliche Fakultät der Universität Marburg die Führung als Praxisanlage für Studenten sowie einen kleineren Teil für Versuche übernommen.
Nach einem halben Jahrhundert hatte sich der steirische Weinbau auf ein zeitgemäßes Niveau aufgeschwungen. Die damaligen Impulse sind heute noch im nördlichen Slowenien zu verspüren.

Nella storia viticola locale ovviamente non si hanno avuti solo periodi di cui racconti erano pieni di lode e di sublimità. Cosí anche nella prima metà del 19º secolo si dovette assistere ad una situazione del genere in quanto sono state chiamate in causa ed è avvenuto un nuovo orientamento.
Gli scritti di viticoltura finora pubblicati riferiscono su questo che a seguito dei suggerimenti di arciduca Giovanni (1782-1859) sono state piantate viti di nuove varietà da parte dei proprietari. Il seguente trattato fa intravedere sulla base degli scritti ritrovati l’operato dell’arciduca Giovanni nei confronti della viticoltura sudtirolese.

 

Situazione iniziale nel 19º secolo

In un settimanale dell’anno 1841 della „Imperial Regia Società Agricola del Tirolo e del Vorarlberg“ sono stati emanati numerosi consigli a seguito delle lamentele di diversi proprietari di vigneti della valle dell’Adige. Lo scarso guadagno di allora era causato da mancata richiesta, prezzi bassi e costi di produzione in aumento. L’autore Meguscher vede le cause nè nei dazi delle destinazioni germaniche, nè nel consumo di birra, nè nell’importazione liberalizzata di vini italiani ma bensì in come la viticoltura e l’enologia venirono praticate. Il dopoguerra sotto il dominio francese, bavarese ed italiano fino al 1814 ha apportato grandi profitti. Per questo è avvenuta un’estensione delle superfici viticole nel fondovalle, dove la quantità andava di scapito alla qualità. Circa trenta di questi anni in cui inoltre venivano piantati „scarsi vitigni“ causarono una sovraproduzione. Meguscher criticava anche l’enologia che invece si dovrebbe liberare dal peso delle tradizioni e che dovrebbe essere posta su basi scientifiche. Probabilmente si riferiva al metodo retrogrado di vinificare in bianco. Per ottenere di nuovo un equilibrio di mercato si dovrebbero abbandonare i vigneti di fondovalle e negli appezzamenti „arabili“. I „terreni addatti ai seminativi“ dovrebbeo essere destinati ad altre colture renumeriative come l’allevamento del baco da seta o la frutticoltura. Le comunicazioni di un proprietario circa questo articolo completa il punto della situazione. Egli accusa le esondazioni dell’Adige che sottragono terreni arativi e pascoli. Per compensare i mancati introiti i proprietari spesso aumentano le superfici vitate, anche se questa coltura impegna più capitale. Soprattutto la continuata dipendenza dai commercianti di vino impedisce il miglioramento del settore. Infine denuncia il fatto che il conferimento di uve diverse da zone differenti porti a „mescolanze di prodotti mediocri“ da essere trasformati e venduti.

 

Prime proposte migliorative per la viticoltura

Il professor Ennemoser, segratario della società agricola di innsbruck, pone nel 1840 nella stessa rivista la domanda, se una viticoltura estesa „sia affatto auspicabile“. Per sottolineare i suoi dubbi cita gli impianti doverosi delle pergole dovute all’elevato consumo di legna.
Inoltre la regione è povera di grano e di prodotti pregiati e solo le migliori pendici sono adatte alla viticoltura. Anch’egli conclude che sarebbe giusto limitare la coltivazione della vite e di limitarsi al piantare solo vitigni „nobili“. Sarebbe il compito di proprietari benestanti allestire in diverse zone impianti pilota secondo la „tipologia renana“ e tenere vivai. Per ciò si dovrebbero usare fino a cinque varietà ad acini piccoli come il Riesling. Come „tipologia renana“ si intendeva molto probabilmente l’allevamento allora usaule nel Rheingau che consisteva in un alberello con un palo per vite.

 

L’arciduca Giovanni ed il Tirolo

In quei tempi è stata anche fondatavla filiale bolzanina dell‘ „Imperial Regia Società Agricola“ che era sotto la tutela dell’arciduca Giovanni. Il giorno prima dell’assemblea costituente, il 23 giugno 1839, visita gli impianti viticoli die Gries presso Bolzano ed in particolar modo i vigneti di varietà estere nell’azienda di Ignaz von Giovanelli. Nel suo diario annota l’arciduca Giovanni: „… hanno nei loro vigneti una grandissima confusione. Quì ci sarà da fare moltissimo!“ Da cosa ha preso l’arciduca la facoltà di giudicare in modo tecnico? Per spiegare ciò bisogna dare uno sguardo alla storia. Da sempre Giovanni si sentì molto legato al Tirolo.
Attraverso diversi viaggi tra il 1800 ed il 1805 ha conosciuto la regione. Dopo che l’imperatore Francesco seppe della cosidetta „congiura della federazione alpina“ del 1813, questo temeva una posizione privilegiata del Tirolo per cui fu vietato al suo fratello Giovanni per sicurezza la presenza nel Tirolo.

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Der Verfasser dieses Beitrags, Dr. Helmut Scartezzini‚ (inzwischen pensionierter) Amtsdirektor für Obst- und Weinbau Südtirols, studierte an der Bodenkultur in Wien, publiziert Fachbeiträge.
L’autore del testo, Dr. Helmut Scartezzini‚ (nel frattempo pensionato) direttore d’uffico per la frutti- e viticoltura altoatesina, ha studiato all’università di scienze agrarie a Vienna, pubblica articoli tecnici. 

 

L’arciduca e l’agricoltura della Stiria

I fatti menzionati provocarono che l’arciduca si rivolgesse più alla Stiria dove operò in modo benefico per decenni.
A seguito saranno riportati gli impulsi che ha dato all’agricoltura ed il suo impegno personale nel confronto della viticoltura. Come risultato dei suoi sforzi venne fondata nel 1819 la „Società Agricola Stiriana“ che presiedette fino alla sua morte. Era un’associazione libera con lo scopo di incentivare l’agricoltura. I soci erano proprietari terrieri, amministratori economici ed amministrativi, preti, ma anche borghesi e contadini. A seguito di un desiderio del presidente furono fondate sedi distaccate per fare evitare viaggi troppo lunghi ai soci. Era una decisa intenzione di Giovanni che le aziende modello di soci illuminati e diligenti dovrebbero dare buon esempio nei loro dintorni. Lui stesso partecipò istituendo nel 1818 come azienda campione il Brandhof che grazie alla sua dislocazione nell’Alta Stiria si occupava di allevamenti. All’inizio si trattava di diffondere la coltivazione della patata, dopo, il miglioramento della zootecnia. A seguito venne fondato un’azienda sperimentale a Graz nel 1822 che per due terzi si occupò di istituire un vivaio centrale di fruttiferi e per un terzo seguiva sperimentazioni di colture cerealicole, foraggere e tessili. Da quì si diffusero anche nuovi attrezzi e macchine. A seguito venne istituita la prima scuola agraria della Stiria.
L’arciduca Giovanni era la forza motrice della Società Agricola. Le filiali seppero delle sperimentazioni, i soci stessi fecero prove, condivisero esperienze, furono assegnati premi e diffusi i risultati recenti di ricerche all’estero. Inoltre vennero assunti insegnanti che riferivano alle assemblee locali. La Società Agricola riceveva e ripartiva inoltre sovvenzioni della monarchia in quanto il bilancio dell’associazione fu alimentati in parte da fondi pubblici.

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Flaschen-Etikette des Meranovo aus Marburg.
Etichetta della bottiglia di Meranovo da Mariboro.

 

L’arcidua Giovanni come pioniere viticolo

A partire dal 1811 l’arciduca Giovanni studiò la viticoltura della Stiria inferiore che oggi fa parte della Slovenia. Una della difficoltà maggiori della viticoltura stiriana poco sviluppata era la confusione nella nomenclatura dei vitigni ma anche la loro prolificità in quanto si parlava di trecento varietà. L’arciduca Giovanni capì questi problemi ed affidò nel 1824 al professore von Best, botanico e chimico presso l’università di Graz, la loro classificazione. Per il miglioramento viticolo la Società agricola consigliò di piantare vitigni più nobili e di allestire vigneti campione in ogni filiale. L’Arciduca Giovanni dette come sempre buon esempio ed acquistò nel 1822 una tenuta a Pickern nei pressi di Mariboro. Nè la posizione (500 metri sopra la catena montuosa del Bachern), nè la pendenza e composizione dei terreni erano ideali ma questo non preoccupò l’arcidua. Egli volle dimostrare agli agricoltori della Bassa Stiria che con criterio e preparazione si poteva lavorare con successo anche in quelle condizioni. Veniva affiancato da due esperti di Geisenheim che fecero gli impianti e che si occupavano anche della cantina. L’arciduca Giovanni aveva in mente modelli del Rheno e del Danubio ma le forze determinanti erano appunto Ignaz Krenz e Wilhelm Ehrenberg. La formula era subito vincente ed i vini del „Vigneto principesco“ ottenero sotto il nome di „Johannisberger“ riconoscimenti e premi internazionali. Il nome del vino era dovuto al nome del proprietario ma era anche un riferimento alla famosa zona renana dalla quale vennero le viti. L’esempio del presidente ha indotto molti soci dell’associazione a copiarlo.
Nel 1832 è stata inaugurata una scuola viticola a Pickern, la vera e propria scuola per la frutti- e viticoltura fu aperta solo nel 1872 a Mariboro. Nello stesso periodo fu allestito a Pickern un vivaio che susseguì a quello di Graz. La produzione di barbatelle (non innestate in quanto la filossera arrivò soltanto negli anni 70) era un importante pressupposto per avviare ad un nuovo indirizzo la viticoltura stiriana. I punti deboli di allora erano gli impianti misti ed disordinati con anche 15.000 mila ceppi per ettaro, le varietà piuttosto scadenti, il prevalere della quantità e mancanze in enologia. Nel 1840 l’arcidua Giovanni acquistò inoltre nella Stiria occidentale il dominio Stainz. Lì allestì un vivaio ed un vigneto con la varità locale „Blauer Wildbacher“ della quale si produce tuttora il famoso „Schilcher“ stiriano. Acquistò nel 1829 anche una tenuta sul Kreuzkogel presso Leibnitz che tenne per un certo periodo.

bild6Die Blauburgunder-Traube.
Grappolo di Pinot nero.

 

La tenuta „Meranovo“

L’azienda si trova nel comune di Limbus, nella periferia occidentale di Mariboro sulle pendici settentrionali della catena montuosa del Bachern, in mezzo a boschi di faggio ed abeti. L’orientamento parabolico verso sud garantisce un buon microclima per la vite. Vini molto aromatici come quelli del Sauvignon ne sono i risultati. Fino al 1857 la viticoltura venne estesa a nove ettari. Dopo la morte dell’arciduca susseguì il suo figlio Franz fino alla vendita nel 1870. Oggi la tenuta porta il nome di „Meranovo“ che significa „del meranese“ in allussione al conte di Merano. Dopo la seconda guerra mondiale la proprietà passò al ospedale di Mariboro. Oggigiorno la facoltà di agraria dell’università di Mariboro utilizza le superfici per le esercitazioni pratiche degli studenti ed in parte per le sperimentazioni.
Dopo mezzo secolo la viticoltura stiriana si è sviluppata giungendo ad un livello contemporaneo. Gli spunti di allora sono da vedere ancora oggi nella Slovenia settentrionale.

3 Gedanken zu „Erzherzog Johann und der Weinbau in Südtirol (1) — L’arciduca Giovanni e la viticoltura nel Sudtirolo (1)

  1. Pingback: Richard Kinsele (3), der Weinexperte – Kinsele

  2. Ein Artikel, der mich schon vor acht Jahren begeistert hat, und der Bedeutung Erzherzog Johanns als Weinpionier im heutigen Südtirol gerecht wird. Danke für die Veröffentlichung nun auch auf Facebook!

    Un articolo che mi ha entusiasmato già otto anni fa e che è all’altezza dell’importanza che ha avuto l’arciduca Giovanni come pioniere della viticoltura per l’odierno Sudtirolo. Grazie per la pubblicazione adesso anche su Facebook!

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