Schluss mit lustig — Basta scherzare


Pflanzenschutzmäßig bin ich heuer sicherlich an meine Grenzen gestoßen. Zumindest zwischenzeitlich; der Zustand der abgebildeten Chardonnay-Reben bei der Ernte zeigt es klar. Wie schon recht ausführlich voriges Jahr berichtet habe, praktiziere ich den Integrierten Pflanzenschutz. Meine Maxime ist, so selten wie möglich Pflanzenschutzmittel auszubringen. Dafür wird gegen unseren Hauptfeind, die Peronospora, nur gezielt vorbeugend gespritzt d.h. unmittelbar vor prognostizierten Regenfällen, wobei sich der Bekämpfungsbeginn am Erscheinen der Ölflecken der Primärinfektion orientiert.

Circa la difesa della vite ho toccato quest’anno sicuramente i miei limiti. Almeno a breve termine; la foto ripresa alla vendemmia dello Chardonnay è univoca. Come ho già spiegato pratico la lotta integrata. Cerco di fare il numero più basso di trattamenti. Per arrivare a ciò tratto contro la Peronospora, il nemico principale delle nostre viti, in modo preventivo mirato, cioè solo poco prima di presunte precipitazioni. L’inizio della lotta invece si orienta alla comparsa delle macchie d’olio provocate dalle infezioni primarie.

Mit dieser sehr risikobehafteten Strategie sind in trockenen Jahren ziemlich Einsparungen möglich, wie man den Aufzeichnungen im obgenannten Beitrag entnehmen kann. Richtig „sauber“ hatte ich die Anlagen aber nie, ich konnte mit dem Befall aber leben. Heuer, im Gegensatz zu den südlicheren Weinbauregionen hat es bei uns öfter geregnet, hat diese Herangehensweise aber nicht mehr funktioniert. Zumindest nicht in den Lagen Ogeaner, Klausner und in etwas geringerem Ausmaß auch im Oberfeld. Das sind meine Talbodenlagen: So sehr die starke Abkühlung in der Nacht den reifebedingten Säureabbau bremst und die Sortenaromen gut zur Geltung bringt, so fördernd wirkt sich die ausgeprägte tägliche Taunässe auf den Infektionsdruck der Peronospora aus.

Applicando questa strategia a rischio elevato, in annate poco piovose si risparmia parecchio in termine di numeri di trattamenti, come si può vedere nel grafico estratto del post citato. Veramente „pulite“ sono le mie vigne mai, ma finora ho potuto convivere con questo grado d’attacco. Quest’anno invece, dove ha piovuto più frequentemente che nelle regioni viticole più meridionali, la mia metodologia non ha più funzionato. Almeno nei vigneti Ogeaner, Klausner ed in modo minore nell‘Oberfeld. Questi sono i miei vigneti di fondovalle: Per quanto il raffreddamento notturno conserva durante la maturazione l’acidità ed gli aromi la continua ed intensa rugiada favorisce molto le infezioni peronosporiche.

Die Reben dieser Lagen müssen wahrscheinlich durchgehend „unter Belag gehalten“ werden, will man sie besonders in den schwierigeren Jahren halbwegs gesund erhalten. Und wenn man erkennt, dass das Jahr pflanzenschutzmäßig schwierig wird, ist es für eine Strategieanpassung in den allermeisten Fällen schon zu spät. Das heißt, dass in diesen drei Lagen in Zukunft wieder eine Vorgangsweise gewählt wird, die sich an die kalendermäßig ausgeführte Spritzungen, zudem früher beginnend und später abschließend, anlehnen wird; momentan erkenne ich keine Alternative. In den drei Dorflagen Kotzner, Feld und Puit werde ich hingegen wie zuletzt spritzen, dort scheint es besser zu funktionieren. Dieses Splitting ist arbeitstechnisch aufwendiger als die einheitliche Behandlung der letzten Jahre. Ein Rückschritt ist es also allemal.

Le viti di quelle zone dovranno probabilmente essere tenute costantemente sotto copertura di antricrittogamici se le vogliamo tenerle sane anche in anni difficili dal punto di vista fitosanitario. Infatti al momento che si capisce che l’annata sarà dura è spesso troppo tardi per cambiare strategia. Ciò significa che in questi tre vigneti dovrò adottare in futuro di nuovo una strategia a calendario, con un inizio dei trattamenti anticipato ed una conclusione ritardata rispetto agli ultimi anni. Al momento non vedo alternative. Nei tre vigneti KotznerFeld e Puit posti sul conoide del paese continuerò invece con la lotta mirata, lì sembra funzionare meglio. Adottare due metodi differenti significa anche un aumento dell’impegno lavorativo rispetto alla strategia unica degli anni precedenti. In ogni caso è un passo indietro.

4 Gedanken zu „Schluss mit lustig — Basta scherzare

  1. Caro Armin, ti esprimo il mio consenso per la coerenza e per la lucidità con cui affronti il tema della difesa dalle avversità seguendo una logica di rispetto verso l’ambiente, il viticoltore e le persone che convivono a contatto con la viticoltura, evidenziando gli aspetti che ogni bravo viticoltore deve tener presente quando vuole raggiungere i massimi livelli servendosi dell’esperienza e del buonsenso che gli consentono di convivere senza impatti nocivi col mondo che lo circonda. Con l’augurio che la sincerità e la passione profusa nel tuo lavoro siano di esempio per tutti, ti saluto cordialmente.
    Andrea

    Lieber Armin, ich drücke hiermit meine Übereinstimmung aus hinsichtlich der Koherenz und der Klarheit, mit denen Du das Thema des Pflanzenschutzes angehst. Du folgst damit einer Logik des Respekts vor der Umwelt, vor dem Weinbauer und vor den Menschen, welche in Kontakt mit dem Weinbau leben und arbeitest die Aspekte heraus, die jeder gute Weinbauer beachten muss, wenn er das Maximum erreichen will, in dem er sich der Erfahrung und des Hausverstandes bedient und welche es ihm ermöglichen, mit der uns umgebenden Welt ohne schädliche Eingriffe zu leben. Mit dem Wunsch, dass die Deine Arbeit kennzeichnende Aufrichtigkeit und Passion ein Beispiel für alle sein sollte, grüße ich dich freundlich.
    Andrea

  2. É molto importante quello che scrivi, hai tutta la mia stima anche per la schiettezza con cui spieghi la situazione, parole chiare e di verità, complimenti, Giorgio

    Es ist sehr wichtig, was du schreibst, Du hast meine ganze Wertschätzung auch wegen der Aufrichtigkeit, mit der Du die Situation erklärst, klare und ehrliche Worte , Komplimente, Giorgio

  3. Hallo Armin,
    ich glaube in naher oder ferner Zukunft wird es ohne biologische Wirtschaftsweise in der Landwirtschaft nicht mehr gehen. Die chemische Industrie erfindet immer neue Wirkstoffe, die ine kurzer Zeit Resistenzen entwickeln. Haben diese Chemiekonzerne ein wirkliches Interesse das der „Schädling“ beseitigt wird, b.z.w. wem nützt das ganze eigentlich?
    In Deiner Heimatgemeinde befindet sich doch ein bekannter Winzer, der nach biologischen Richtlinien Trauben produziert. Gab es in deren Weinbergen die gleichen Probleme?
    Viele Grüße aus dem sonnigen Fläming

    Ciao Armin,
    io penso che a breve o lungo termine non ci sarà più agricoltura priva di forme di conduzione biologiche. L’industria chimica inventa sempre nuovi principi attivi che generano dopo poco tempo resistenze. Hanno queste industrie vero interesse ad eliminare i patogeni ed a chi serve tutto questo? Nel tuo paese si trova però un vignaiolo conosciuto che produce uve secondo principi biologici. Nei suoi vigneti si sono avverati gli stessi problemi?
    Tanti saluti dal Fläming soleggiato

    • In meinem Dorf gibt es zwei biologisch wirtschaftende Betriebe: ein kleiner Winzer, der mit Hilfe resistenter Reben Wein macht und einen weitaus größeren und qualitativ hochstehenden, der als Handelsbetrieb sein wirtschaftliches Ergebnis aus der Berarbeitung seiner eigenen biologisch bewirtschafteten Flächen, sowie aus zugekauften (größtenteils konventionell produzierter) Trauben und Weine erzielt. Insofern gibt es da schon ein ganz anderes wirtschaftliches Rückgrat, das eventuelle Ausfälle leichter verschmerzen lässt. Zudem sollte in eine ökologische Gesamtrechnung auch die Anzahl der Behandlungen (Treibstoffverbrauch, Bodenverdichtung) einfließen und nicht nur, was man spritzt (siehe meine im Beitrag genannte Maxime). Aber das ist nur meine, zugegebenerweise bescheidene Meinung.

      Nel mio paese ci sono due aziende biologiche: una di un piccolo vignaiolo che produce vino da varietà resistenti ed un’azienda commerciale di alta qualità che ottiene i suoi utili dai vigneti di proprietà a conduzione biologica, dall’acquisto di uve (prodotte soprattutto in modo convenzionale) e di vino. In questo modo la stabilità economica è più fondata. Inoltre, secondo me, nel calcolo della sostenibilità ci dovrebbe entrare anche il numero dei trattamenti (consumo di carburanti, compattamento dei terreni) e non solo con cosa si tratta (leggi quello che ho scritto all’inizio del post). Ma questo è solo una mia modesta opinione.

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