The Judgement of Paris (2): The Winner is (not) everybody’s Darling

Peter Paul Rubens: The Judgement of Paris

Wenn man am Ende eines Weinkostwettbewerbes die Jurymitglieder fragt, was sie vom Siegerwein halten, dann werden die wenigsten sich mit diesem vollends identifizieren. Diese Erfahrung habe ich fast immer nach den von mir organisierten Verkostungen gemacht. Anfänglich bin ich darüber sehr erschrocken und habe vorsichtshalber die Auswertung wiederholt, Fehler konnte ich zum Glück aber keine finden. Der Grund dieser Unzufriedenheit liegt aber woanders: fragt man nämlich die Koster, welchen Wein sie favorisieren, dann bekommt man oft fast so viele Antworten, wie es Mitglieder der Kommission gibt.

Chiedendo alla fine di un concorso enologico ai membri della giuria cosa ne pensino del vincitore, solo pochissimi si identificheranno con lui. Questa esperienza l’ho fatta quasi sempre negli ormai numerosi concorsi che ho organizzato. Le prime volte mi sono spaventato molto e per sicurezza ho rifatto tutti i calcoli. La causa di questo disagio si trova però altrove: se ai giudici si chiede, quale vino secondo loro abbia meritato di vincere, si ottengono un numero di risposte differenti che si avvicina spesso al numero di membri della comissione.

Das Kosterverhalten ist heute stark individualisiert. Das allgemein hohe technische Niveau der Weine lässt die Rolle der Typizität und der Stilistik stark hervortreten. Und die Bewertung dieser Parameter, besonders des letzteren, ist stark subjektiv geprägt. In der ersten Grafik ist das Kosterverhalten im Finale eines Sortenwettbewerbs dargestellt. Wie man leicht erkennen kann, ist der Siegerwein nicht Everybody’s Darling: Von den 14 berücksichtigten Kostern gaben nur einer ganz klar ihm die Höchstnote. Ein gutes aber nicht unbedingt exzellentes Abschneiden bei allen Kostern und ja (fast) kein Absturz in der Gunst ist die typische Voraussetzung für Siegerweine.

grafik1L’atteggiamento dei degustatori oggi è caratterizzato da una forte individualismo. L’alto livello tecnico dei vini odierni  risalta il ruolo della tipicità e dello stile dei vini. E la valutazione di questi parametri, soprattutto dell’ultimo è molto soggettivo. Nel primo grafico è raffigurato il comportamento dei degustatori in una finale di un concorso enologico incentrato su un vitigno. Come si può vedere facilmente, il vino vincitore (numero 1) non è il preferito dell’intero panel. Al contrario, dei 14 giudici considerati , solo uno lo mette al primo posto della sua classifica. Un risultato buono, non necessariamente eccellente presso tutti i giudici e (quasi) nessuna bastonata da qualcuno di loro sono i presupposti per vincere.

Auch die Kostergebnisse von Paris (zweite Grafik) zeigen einen ähnlichen Sachverhalt. Den Stag’s Leap Wine Cellars 1973 hatte nur einer der neun Koster als ganz klar besten seiner Serie benotet. Die französischen Koster fühlten sich bekannterweise in ihrer Ehre stark verletzt, weil mit dieser Niederlage im Kostglas anscheinend gegen ein Naturgesetz verstoßen wurde. Verstärkt wurde dieses Befinden sicherlich durch die oben angeführten Sachverhalte: ein Amerikaner gewann, obwohl sieben von neun Kostern ihm französische Weine vorzogen oder ihm maximal die gleiche Punktezahl gegeben hatten. Aber die Mathematik ist keine Meinung und ihre Ergebnisse kollidieren des öfteren mit dem Empfinden. Am Beispiel der Weinkosten wird dies besonders deutlich.

 

grafik2

Anche i risultati di Parigi evidenziano gli stessi fatti. Lo Stag’s Leap Wine Cellars 1973 è stato valutato solo da un degustatore come chiaramente il migliore della sua serie. Ci ricordiamo che i giudici francesi si sono sentiti offesi dopo la disfatta organolettica che sembrava aver infranto una legge della natura. Questa perplessità è stata rafforzata sicuramente dai fatti descritti prima: ha vinto un vino americano, nonostante che sette degustatori su nove gli hanno preferito un francese o gli hanno dato al massimo un punteggio uguale a quello transalpino. Ma la matematica non è un’opinione ed i suoi risultati si scontrano sovente con le sensazioni. Nel caso delle degustazioni ciò si evidenzia fortemente.

5 Gedanken zu „The Judgement of Paris (2): The Winner is (not) everybody’s Darling

  1. Quando si misura qualcosa, è necessario usare coerenza. E questa è sempre mancata nei concorsi enologici. Perchè il degustatore non è una macchina, che puoi tarare in maniera meccanica. Dopo un po‘ di tempo, è stanco e i suoi giudizi non sono più rigorosi come all’inizio. Voglio dire: ha senso cercare di dare un giudizio oggettivo ad un prodotto la cui fruizione è altamente soggettiva? E‘ come pretendere di descrivere un capolavoro dell’arte usando solo numeri. Si può fare, credo, ma il risultato sarà sempre qualcosa di parziale, limitato (per non parlare della noia 😀 ).
    L’unica cosa su cui si può essere tutti d’accordo, penso, è la perfezione tecnica di un vino, almeno fino a un certo punto: voglio dire, se un vino sa di tappo, chiunque se ne accorge!
    Su tutto il resto si può, si deve discutere.
    La degustazione è un’arte, non una scienza (matematica).
    O no?
    L.

    Wenn man etwas misst, dann ist Konsequenz gefragt. Und an dieser hat es bei den Weinkostwettbewerben immer gefehlt. Denn ein Koster ist keine Maschine, welche man auf mechanischer Art und Weise einstellen kann. Nach einiger Zeit ist er müde und seine Urteile sind nicht mehr so genau wie am Anfang. Ich will damit sagen: Hat es Sinn, ein objektives Urteil abzugeben über ein Produkt, dessen Nutzen subjektiv ist? Es ist so wie wenn man verlangen würde, ein Meisterwerk der Kunst nur mit Nummern zu beschreiben. Man kann es tun denke ich, aber das Ergebnis wird immer etwas bruchstückhaftes, begrenztes sein (um nicht von der Langeweile zu sprechen 😀 ).
    Das einzige, worüber wir alle einverstanden sein können, denke ich, ist die technische Perfektion eines Weines, zumindest bis zu einem gewissen Punkt: ich will damit sagen, dass wenn ein Wein korkt, alle dies bemerken!
    Über denn ganzen Rest kann/muss man diskutieren.
    Die Kost ist eine Kunst, nicht eine (mathematische) Wissenschaft.
    Oder nicht?
    L.

    • Come sai, cara Elisabetta, io stesso nel mio uso personale non utilizzo punteggi per quantificare la bontà di un vino. Preferisco una descrizione dettagliata al modo giusto con un linguaggio comprensibile anche per chi non ha la fortuna di avere un naso ed un palato con la sensibilità e la banca dati di un gascromatografo. Come peró ho scritto nella prima puntata, il desiderio di classificare i vini esiste e perció cerco di portare, nel mio piccolo, un po‘ di luce sull’argomento. Vediamo se ci riesco…

      Wie Du weißt, liebe Elisabetta, verwende ich selbst nicht Punkte, um die Qualität eines Weines zu quantifizieren. Ich bevorzuge eine Beschreibung mit der ihr angebrachten Detailiertheit bei der Verwendung einer Sprache, die auf für jene verständlich ist, welche nicht das Glück haben, über die Sensibilität und die Datenbank eines Gaschromatografen zu verfügen. Wie ich aber in der ersten Folge festgestellt habe, gibt es das Bedürfnis, die Weine zu klassifizieren, weshalb ich versuche, ein wenig Licht in die Sache zu bringen. Schauen wir mal, ob es mir gelingen wird…

  2. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies um so mehr der Fall ist, je heterogener die Jury ist: Wenn eine Südtiroler Jury z. B. Südtiroler Blauburgunder bewertet, kann sich der einzelne in der Jury mehr mit dem Wein identifizieren, als wenn es sich um eine nationale oder gar internationale Kommission handelt. Vor einigen Jahren war ich z. B. Mitglied der Verkostungsjury der Südtiroler Blauburgundertage, und bereits beim Pegelwein entwickelte sich eine ziemlich lebhafte Diskussion um die Qualität desselben. Ich führe das auf den persönlichen Background der einzelnen Verkoster zurück. Ein Verkoster aus Südtirol, wo auf eine klare Frucht und auf Eleganz in den Weinen großen Wert gelegt wird, wird automatisch gerade diese Charakteristika im Wein suchen, während ein Verkoster aus einem Gebiet, wo vermehrt auf puren Körper geachtet wird. Andere sind sehr sensibel auf Holz, andere wiederum sind starke Tannine gewohnt und belohnen Weine, die anderen zu hart sind.
    Hinzu kommt, dass sehr oft Weine verkostet werden, die manchem Verkoster relativ fremd sind. Oft ist mir passiert, dass ein Verkoster aus der Toskana beim Vernatsch den Bittermandelton kritisiert, ja als fehlerhaft hingestellt hat, während er einen Lagrein-überladenen Vernatsch ohne die nötige Finesse klar besser bewertet hat. Zählt man dann die Verkostungsergebnisse zusammen, gewinnt wohl ein Wein, der mir zu wenig elegant ist und ihm zu wenig voll – also eine Kompromisslösung, mit der letztendlich niemand glücklich ist.
    Letztendlich jedoch dreht sich die Diskussion um dasselbe, das in Armins Blog schon oft angesprochen wurde: Verkostungsergebnisse können höchstens einen Tip für den Konsumenten darstellen. Ob der Wein dann auch schmeckt, kann der Konsument nur selbst feststellen. Denn auch dieser hat ein eigenes Verständnis von Wein. Und was mache ich mit einem Wein, der wohl 95 Parker-Punkte, 3 Gläser, 5 Trauben und eine ganze Anzahl an Medaillen, Kronen, Sternen und andere Preise hat, mir aber nicht schmeckt?

    Per esperienza personale posso dire che ciò succede tanto frequentemente quanto più eterogenea è la giuria: Se una giuria sudtirolese per esempio degusta Pinot Nero dell’Alto Adige, il singolo si può identificare più con i vini che non una comissione nazionale o internazionale. Alcuni anni fa per esempio ero membro della giuria delle Giornate altoatesine del Pinot Nero e già la discussione sulla qualità del vino di avvinamento era molto vivace. Questo lo riconduco alla diversa estrazione dei singoli degustatori. Un giudice del Sudtirolo, dove è importante che i vini abbiano un fruttato netto ed eleganza, cercherà proprio queste caratteristiche nel vino, diversamente da un degustatore di un’altra zona, dove in maggioranza è importante il corpo. Altri sono molto sensibili nei confronti del legno, altri invece sono abituati ai tannini forti e premiano vini che per altri ancora sono troppo duri.
    A questo si aggiunge che spesso vengono degustati vini che per alcuni assaggiatori sono molto estranei. Spesso mi è successo che un degustatore ha criticato il sentore di mandorla, considerandolo qualche volta un diffetto, mentre giudicato bene una Schiava sovracaricata di Lagrein e per questo priva di finezza. Sommando i risultati vincerà un vino che per me sarà troppo poco elegante e per lui troppo poco pieno, ovvero un compromesso che non soddisfa nessuno veramente.
    Infine la discussione si concentra su un fatto di cui sul blog di Armin si è parlato spesso:
    Per i consumatori i risultati di degustazioni possono essere al massimo un consiglio. Che il vino piace può verificare solo lui stesso. Perché anche il consumatore ha la sua visione. E cosa ne faccio con un vino che ha sì 95 punti di Parker, tre bicchieri, cinque grappoli ed un numero di medaglie, corone, stelle ed altri premi, che però non mi piace?

  3. La media matematica livella il risultato e quindi il più „costante“ vince.
    I vini che senza mezze misure (o piace o non piace) sono quindi penalizzati.
    Difficile la vita del giudice!

    Das arithmetische Mittel nivelliert die Ergebnisse wodurch der „konstantere“ siegt.
    Kompromisslose Weine (er schmeckt oder er schmeckt nicht) sind deswegen benachteiligt.
    Das Leben der Koster ist hart!

  4. In medio stat virtus. Forse è anche per questo motivo che i grandi grandi nomi snobbano i concorsi.

    In medio stat virtus. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum die großen Namen sich nicht herablassen, an den Wettbewerben teilzunehmen.

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