Natürlich ist es heute, zehn Tage nach der Vinitaly nicht mehr topaktuell, über die Weinmesse zu berichten, aber gerade auch von der ProWein heimgekommen, gilt es zuerst, das Messematerial zu verräumen und die dringendsten in Abwesenheit liegen gebliebenen Arbeiten zu erledigen. Auch der Abschluss des Rebenbindens gehört dazu, die letztlich erfolgten Niederschläge brachten die Reben zum Weinen und die Knospen zum Schwellen, höchste Zeit.
Certo che parlare oggi, dieci giorni dopo la chiusura del Vinitaly, non pare essere molto attuale. Ma appena ritornati, reduci anche del ProWein, bisogna prima sistemare tutto il materiale da fiera e di completare diversi lavori fermi per la mia assenza. Si tratta anche die finire la legatura delle viti. Le gemme ingrossano, è proprio ora.
Nun, einen Vorteil hat die späte Berichterstattung doch, man kann so bequem die inzwischen erfolgten Stellungnahmen und Diskussionen verlinken. Und von denen gibt es reichlich. Seit ich die Vinitaly bewusst miterlebe, wird über die offensichtlichen Mängel dieser Veranstaltung geklagt, letztlich wird die Diskussion erwartungsgemäß zusätzlich in den sozialen Medien geführt (1, 2, 3).
È però anche vero che un racconto fatto con ritardo ha il suo senso, infatti si possano citare le discussioni e prese di posizione pubblicate nel frattempo. E di queste ce ne sono tante. Da quando ho cominciato a frequentare il Vinitaly, tanto tempo fa, ancora da visitatore, ci si lamenta circa le mancanze palesi di questa manifestazione, ultimamente la discussione si svolge anche sui social (1, 2, 3).
Als mehrjähriger Aussteller hat man sich mit dem organisierten Chaos irgendwie arrangiert, das beste ist, eine Haltung der positiven Resignation einzunehmen und sich den widrigen, scheinbar unveränderbaren Rahmenbedingungen anzupassen: Beispielsweise für den Standaufbau einen Lieferwagen mieten, da PKWs, auch wenn sie einen Lieferwagen ersetzen und zudem weniger Parkplatz beanspruchen, nicht auf das Gelände gelassen werden; am Morgen sehr zeitig anreisen, damit man ja nicht in der Autofalle Multipiano am Abend inmitten von Abgasnebel und Hupkonzerte stundenlang ausharren muss; die Verkehrsregeln in der Messeumgebung selbstbewusst und kreativ interpretieren; die Toiletten früh in Anspruch zu nehmen, da später, naja…; sich eine Strategie zur Bewältigung der Trinkhorden am Sonntag und am Mittwochnachmittag zu Recht legen, usw.
Da espositore pluriennale si ha imparato a convivere con questo caos organizzato. La miglior cosa è quella di assumere un atteggiamento di rassegnazione positiva e di adeguarsi alle condizioni ostili e come sembra non migliorabili: Per esempio affittare un camioncino perché durante l’allestimento non è possibile entrare con una autovettura anche se questa sostituisce il furgone ed occupa meno spazio; arrivare la mattina presto per evitare di dover parcheggiare nel multipiano da dove si esce la sera solo dopo più ore ascoltando concerti di clacson e respirando nubi di gas di scarico; interpretare in modo creativo ed arrogante il codice stradale nelle vicinanze della fiera; andare presto nei gabinetti in quanto dopo, insomma…; preparare una strategia per affrontare le truppe di bevitori della domenica e del mercoledì pomeriggio; ecc.
Auch der italienische Fachbesucher nimmt, schimpfend aber doch, die Verhältnisse zur Kenntniss und kommt weiterhin. Da ich hauptsächlich wegen diesen nach Verona fahre — 90 % meiner Weine wird auf italienischem Staatsgebiet konsumiert, Gastronomen und Vertreter des nationalen Wiederverkäufers PropostaVini sind meine hauptsächlichen Gesprächspartner — bleibt die Vinitaly für mich weiterhin eine interessante Veranstaltung.
Anche il visitatore italiano professionista accetta, imprecando, le condizioni e continua a venire. Siccome io vado a Verona per questi (infatti il 90 % dei miei vini viene consumato sul territorio nazionale, ristoratori, enotecari e gli agenti del mio distributore nazionale PropostaVini sono i miei interlocutori principali) il Vinitaly continua ad essere una manifestazione a me importante.
Ziemlich anders sieht es bei vielen meine Freunde hauptsächlich aus der Toskana, dem Piemont oder der Valpolicella aus. Sie sind sehr exportorientiert und auf der Vinitaly, um ihre Importeure zu treffen. Vom schwierigen Inlandsmarkt haben sie sich nach Möglichkeit verabschiedet. Und gerade diese Ausländer kommen mit den schwierigen Bedingungen nicht so leicht klar, sie sind es ganz einfach nicht gewohnt, so arbeiten zu müssen. Glaubt man diesen Ausstellern, dann kehren diese Buyer immer mehr Verona den Rücken. Und dauernd hört man in den Diskussionen, dass die ProWein in Düsseldorf für das Auslandsgeschäft immer wichtiger wird. Wird die Messegesellschaft von Verona endlich was tun?
I miei colleghi produttori soprattutto della Toscana, del Piemonte e della Valpolicella sono invece confrontati con una situazione differente. Loro sono molto orientati verso l’export e si presentano al Vinitaly principalmente per incontrare i loro importatori. E questi non si trovano a loro agio, non sono abituati a lavorare in quelle situazioni. Se si presta fede a questi espositori, i buyer internazionali volteranno sempre di più la schiena alla fiera di Verona, continuamente si sente che per le vendite all’estero il ProWein aumenta di importanza. La Fiera di Verona si muoverà a proposito?
Seit Jahren hört und liest man von diesen Mängeln, aber die Messegesellschaft reagiert nicht bis kaum sichtbar. Manche Missstände könnten durch eine radikale Reform der Organisation sowie durch Investitionen in die Infrastruktur durchaus behoben werden. Viele andere hingegen wären nur durch eine Verlegung in eine größere Struktur lösbar, die momentane ist einfach überbelegt.
Da anni, come ho già spiegato, si sente e si legge di queste mancanze, ma l’ente fiera non reagisce in modo percepibile. Molti problemi si potrebbero risolvere con una riforma radicale dell’organizzazione e con degli investimenti nell’infrastruttura. Tanti altri sono risolvibili invece solo con un trasloco in un’area più grande, l’attuale è semplicemente troppo piccola per il numero attuale di espositori.
Aber warum sollte die Messegesellschaft auch was groß ändern? Die Vinitaly ist trotz allem austellerseits über Jahre ausgebucht. Und der derzeitigen Andrang der Besucher wird, komplett unabhängig von derer Qualität, als positiv vermeldet, brüstet man sich sogar mit der astronomischen Anzahl geöffneter Flaschen. Und dass die ProWein eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Vinitaly werden könnte, scheinen auch nur wir Aussteller zu meinen.
Ma perché l’ente fiera dovrebbe essere interessata a cambiare gran che, mi domando io. Il Vinitaly effettivamente ha liste di attesa dal lato espositori. E che non c’è grande voglia di riforme si manifesta anche dai comunicati stampa: dell’afflusso senza freno di visitatori, indipendentemente dalla loro qualità, gli organizzatori se ne vantano, come del numero astronomico di bottiglie stappate in fiera. E che il ProWein possa diventare una concorrenza reale per il Vinitaly sembra essere solo un’idea nostra…
Drei Besuche in darauffolgenden Jahren haben mich immun gegen Verona gemacht – ich fahre einfach nicht mehr hin um nicht immer wieder mein Vorurteil „siamo in Italia“ bestätigt zu sehen. Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken, hat Goethe gesagt und es ist erst recht zu kurz um guten Wein in grauenhaft unkomfortabler Umgebung zu verkosten.
Aber ich bin als Sommelier ja kein richtiger „Verbraucher“ und suche mir die individuellen Besuche auf den Weingütern lieber selber aus um dort in aller Ruhe die Weine zu beurteilen – davon lieber weniger aber mit guter Erinnerung.
Tre visite in tre anni consecutivi mi hanno immunizzato nei confronti di Verona. Non voglio andarci per non vedere confermato il mio pregiudizio del „siamo in Italia“. La vita è troppo corta per bere vino cattivo, aveva detto Goethe, e la vita è troppo corta soprattutto per degustare in un ambiente terribilmente scomodo.
Ma da Sommelier non sono un vero consumatore e preferisco scegliere io stesso le visite individuali presso le aziende per degustare lì con tutta la calma. Degusterò di meno ma mi restano i bei ricordi.
Mai avuto problema con i parcheggi a Verona o con i WC, ma piuttosto con chi operatore non è e intasa corridoi ed ingressi della fiera e soprattutto con molta maleducazione, ma io spero che ci si sposti nelle strutture dell’expo che l’anno prossimo saranno libere.
Ich habe in Verona noch nie Probleme mit den Parplätzen oder den WCs gehabt. Schon aber mit jenen, die keine Profis sind und die Gänge und die Eintrittspforten verstopfen und wo Flegelhaftigkeit herrscht. Aber ich hoffe, dass das Ganze in die Strukturen der Expo verlegt wird, welche nächstes Jahr frei werden.
Ich sehe es recht pragmatisch. Das ist eben Italien 😉
Im Ernst. So schlimm, wie ich immer wieder gelesen habe, finde ich es nicht. Obwohl es wieder ein wenig schlimmer geworden ist, die letzten drei Jahre war es deutlich besser. Aber das ist schon richtig, vor den Eingängen stehen zig Typen, die gebrauchte Karten an Private verkaufen. Das könnte man einfach abstellen. Und den Sonntag müsste man eben rigoros kontrollieren. Das mit den WCs ist von Halle zu Halle unterschiedlich. Aber grundsätzlich kann man an den Ständen fast überall vernünftig arbeiten. Ich hatte da noch nie Probleme. Und dass Verona nicht für Autos gebaut ist, ist auch logisch, aber sie reissen ja eh eine alte Anlage nach der anderen ab, sie müssten halt dann auch den Verkehr anders regeln, so wie in Hannover, wo dann alles in eine Richtung vierspurig weg geleitet wird, ginge auch in Verona, alles Richtung Autobahn, wer ins Zentrum fahren will, muss halt einen Bogen fahren. Ich weiss, undenkbar in Italien. Aber das dachte ich beim Rauchverbot auch.
Die ProWein hat mit ihren jahrelangen Attacken gegen die VinItaly schon viel erreicht, das stimmt, es gibt immer weniger internationale Aussteller. Es wird eine reine Italien-Leistungsschau. Aber es sind – ausser den Deutschen – immer noch die Importeure der wichtigsten Märkte in Verona. Erstens, weil sie in DüDo zu wenig Zeit haben, auch noch Italien zu machen. Und zweitens weil z.B. Amis oder Russen viel lieber ins wunderbare Verona fahren als in das grauenhafte Düsseldorf.
Das drumherum, das Essen, die Geschäfte, all das gehört auch dazu. Gerade bei einer Weinmesse. Das werden die Düsseldorfer leider nie kapieren. Man muss sich ja nur die Gastro-Stände im Messegelände ansehen.
Ich bin ganz sicher, dass die VinItaly noch lange leben wird. Vielleicht ändern sie zur 50. ja was?
Ich bin gespannt, wie sich die VinExpo in Bordeaux gegen die Angriffe aus DüDo wehren wird. Die sind schon wesentlich weiter, Bordeaux ist von der abgefuckten Hafenstadt zum wunderschön renovierten Zentrum geworden. Mit neuen Strassenbahnen, inzwischen auch bis zur Messe.
Io la vedo pragmatico. Siamo in effetti in Italia 😉
Seriamente parlando. Io non trovo la situazione così pesante come ho letto ripetutamente. Anche se è peggiorata ultimamente, i tre anni scorsi era decisamente meglio. È ben vero che agli ingressi stanno tanti tipi che vendono biglietti usati ai privati. Questo si potrebbe impedire. E la domenica si dovrebbe controllare rigorosamente. La cosa degli WC differisce da padiglione a padiglione. Però in linea di massima si può lavorare decentemente quasi ad ogni stand. Io a proposito non avevo mai problemi. E che Verona non è stata costruita per le automobili è anche logico. E siccome abbattano continuamente uno stabile dopo l’altro, dovrebbero cominciare a organizzare in altro modo il traffico, come a Hannover, dove tutto viene condotto a quattro corsie in direzione autostrada, ciò andrebbe anche a Verona, chi vuole andare in centro deve fare in compenso un giro attorno. Lo so, impensabile in Italia. Ma quello lo pensavo anche a proposito del divieto di fumare.
Il ProWein ci è riuscito già abbastanza con i suoi continui attacchi al VinItaly, questo è vero, ci sono sempre meno espositori esteri. Diventerà una mostra campionaria nazionale. Ma a parte i tedeschi, gli importatori dei mercati più importanti sono a Verona. Primo perché a Düsseldorf non hanno il tempo necessario per fare anche l’Italia e secondo, perché gli americani ed i russi per esempio viaggiano molto più volentieri nella bellissima Verona piuttosto che nell’orribile Düsseldorf.
Tutto quello che ci sta attorno, il mangiare, i negozi ne fa anche parte. Soprattutto con una fiera del vino. Questo purtroppo quelli di Düsseldorf non la capiranno mai. Basta guardare gli stand gastronomici sull’area fieristica.
Io sono molto certo che il VinItaly continuerà ancora per molto tempo. Forse cambiano anche qualcosa alla 50° edizione?
Sono molto curioso come si difenderà il VinExpo di Bordeaux dagli attacchi da Düsseldorf. Questi infatti sono già molto avanti, Bordeaux si è trasformata da una città portuaria trasandata ad un centro storico restaurato bellissimo. Con un tram nuovo che nel frattempo arriva anche in fiera.
Das macht mich um so süchtiger nach Deinem Grauburgunder. Ich habe einen ganzen Tag Prowein gut überstanden, es hätten besser zwei Tage sein sollen. Aber bis zur Vinitaly habe ich es immer noch nicht geschafft. Diesen Sommer vieleicht doch mal bis Margreid???
Questo mi fa ancora più dipendente del tuo Pinot grigio. Ho sopravissuto bene una giornata intera di Prowein, ma due giorni sarebbero stato meglio. Ma fino il Vinitaly non ce l’ho fatto finora. Quest’estate forse arriverò fino a Magrè???
Quest’anno sono ritornato dopo 7 anni e probabilmente ne passeranno altri 7 prima della prossima visita.
Tutto uguale, nessun cambiamento tangibile.
Hai ragione tu, all’ente fiera non gliene frega molto e sarà troppo tardi quando il trend cambierà.
Dieses Jahr bin ich das erste Mal seit sieben Jahren wieder auf der Vinitaly gewesen, und es werden sieben weitere vergehen bis ich das nächste Mal dort sein werde.
Alles gleich, keine sichtbare Verbesserung.
Du hast recht, der Messegesellschaft ist es egal und wenn der Trend sich umkehrt, wird es zu spät sein.
Bravissimo, Armin. Hai riassunto la situazione da perfetto professionista, del vino e della comunicazione. Anch’io non ho ancora scritto nulla su Vinitaly, sto ancora aspettando di…smaltirne la fatica. Ogni anno che passa é una doppia fatica: fisica (e questa si recupera in fretta) e psicologica (e questa si recupera solo dopo molto tempo). Perché continuare a frequentare Vinitaly, malgrado tutto, richiede un coraggio e una costanza che non tutti possiedono.
Ps: mi dispiace di non essere riuscita a passare a salutarti!!!
Sehr gut, Armin. Du hast die Situation als perfekter Profi des Weines und der Kommunikation zusammengefasst. Auch ich habe noch nichts über die Vinitaly geschrieben, ich bin noch dabei, die Müdigkeit abzubauen. Jedes Jahr, das vergeht, ist eine doppelte Anstrengung: physisch (von der erholt man sich schnell) und psychologisch (und von der erholt man sich erst nach längerer Zeit). Weil die Vinitaly weiterhin zu besuchen, trotz allem, verlangt nach einer Portion Mut und Konstanz, welche nicht alle haben.
Ps.: es tut mir leid, das ich es nicht geschafft habe, vorbeizukommen um zu grüßen!!!
Grazie Elisabetta!
Comunque ci tengono a proposito di sottolineare che a parte queste considerazioni generali per me il Vinitaly, a giudicare adesso, è andato bene. Tanto afflusso di operatori italiani, qualche importatore in cerca di cose nuove e poi i tanti toccanti incontri con persone che conosco solo o soprattutto attraverso i social. E poi quando passa un enologo di una grande cantina e si interessa come hai fatto il Pinot grigio… 🙂
Danke Elisabetta!
In jedem Fall ist mir wichtig, neben dem Aufzeigen der generellen Mängel, auch zu betonen, dass die Vinitaly für mich, so schaut es zumindest zwischenzeitlich aus, gut gegangen ist. Viele Profibesuche aus Italien, ein paar Besuche von Importeure, welche was Neues suchen und das oft berührende Treffen mit Personen, welche ich nur oder fast ausschließlich über die sozialen Netzwerke kennengelernt hatte. Und wenn dann der Kellermeister eine großen Kellerei vorbeikommt und sich erkundigt, wie ich meinen Grauen Burgunder mache… 🙂