Angst vor nonkorformistischem Auftreten hatte Stefan Vaja noch nie, in seinem Umfeld fällt er schnell auf. Deshalb war es nur folgerichtig, das auch der erste Wein seines Glassierhofes nicht dem Mainstream folgt. Während im Allgemeinen wieder mehr Weißweine im Stahl- oder großem, gebrauchten Holzfass ausgebaut werden, hat sich der Neumarktner Obst- und Weinbauer sowie Gründungspräsident der Blauburgundertage Südtirol mit seinem ersten Wein, einen Chardonnay, für die an der französichen Tradition angelehnten internationale Variante entschieden.
In der Nase dominiert ein vanilleunterstützes Aroma, was auf die Verwendung von kleinem Holz schließen lässt, eine gewisse Sortentypizität aber trotzdem noch zulässt. Das Mundgefühl ist angenehm cremig, wenn der der biologische Säureabbau m.E. auch etwas mehr Frische übrig lassen hätte sollen. Ein sicherlich interessanter Essensbegleiter.
Unkonventionell ist übrigens auch das Flaschenlabel, Vorder- und Rückenetikett hängen nämlich an einer Seite zusammen.
Dieses Jahr hatte Stefan Vaja (Bild) noch Gastrecht bei seinem Nachbarn Peter Dipoli, die nächste Ernte wird im eigenen Keller im Ortsteil Vill zu Wein verarbeitet werden. Im nächsten Jahr wird seine Palette mit Weißburgunder und Lagrein erweitert, ab 2010 wird das Angebot mit einem Cabernet-Merlot ergänzt. Mittelfristig strebt der umtriebige Villner eine Produktion von ca. 18.000 Flaschen pro Jahr an. Man kann gespannt bleiben…
Bildquelle: SVP-Mediendienst