Chardonnay verdrängt Weißburgunder

Südtirol hat anscheinend zu viele Sorten, hören wir von unseren Vermarktern und Kommunikationsstrategen immer wieder, und ich habe reagiert: unser Betrieb hat sein Sortenspektrum um eine Sorte, und zwar den Weißburgunder, verkleinert. Von nun an werden am weinhof KOBLER fünf (Chardonnay, Grauer Burgunder, Gewürztraminer, Merlot 1 & 2, Cabernet franc) statt sechs Rebsorten kultiviert.

Tatsächlich ist die Entscheidung aber darauf zurückzuführen, dass der Weißburgunder, der immerhin eine der vier Südtiroler Leitsorten sein soll, in der Lage „Ogeaner“ keine zufriedenstellende Ergebnisse in punkto Weinqualität erbracht hat, mehrere Kleinausbauten haben es mir bestätigt.

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Reifetest, oder: Das Bangen hat begonnen

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Jetzt hat sie wieder begonnen, die Zeit der Reifetests, der Aussichten auf den Jahrgang, der Vorbereitungen im Keller, des bangen Verfolgens der Wetterprognosen. Interessant, in den diversen Internet-Foren und anderen Medien über die Menge, aber noch mehr über die Qualität des zukünftigen Jahrganges zu lesen. Schade, dass auch Produzenten den bohrenden Fragen der Journalisten nachgeben und sich entweder stark aus dem Fenster lehnen oder sich auf nichtssagenden Allgemeinplätzen tummeln. Angenehm, wenn man auch authentische, differenzierende Berichte lesen kann.

Dabei sollte doch jeder, der einmal Wein gemacht hat wissen und die Erfahrung auch weitergeben, dass momentan, natürlich nur wo es nicht stark gehagelt oder der Peronosporapilz ungehemmt gewütet hat, noch gar nichts fix ist. Zum einen wird der Zustand, wie sich die Trauben zum Zeitpunkt der Lese präsentieren – zumindest in den gemäßigten Weinbauzonen – , in den letzten Wochen und Tagen vor der Ernte in extremer Abhängigkeit vom aktuellen Wetter entschieden, und zudem sind der äußere Zustand der Ware sowie die inneren, analysierbaren Werte eine Sache, die Qualität des trinkfähigen Weines sehr oft wiederum ein anderes Paar Schuhe.

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