Einmal ist immer das erste Mal — C’è sempre una prima volta

2016-10-02_08-05-31

Heuer, im Zuge der elften professionellen Einkellerung am eigenen Weinhof, konnte ich mich erstmals durchringen, eine Maischestandzeit zu versuchen. Das Wort „durchringen“ ist vielleicht etwas übertrieben, es war bisher einfach keine für mich wichtige Option. Ich war überzeugt, und bin es auch heute eher schon als nicht, dass unter meinen Bedingungen der Kontakt des Mostes mit den Schalen vor der Gärung keine Qualitätsverbesserung erbringt.

Quest’anno, all’undicesima vendemmia professionale nella propria azienda sono arrivato con sforzo alla decisione di provare la macerazione prefermentativa. Suona strano, ma semplicemente per me finora non era un’opzione così importante da prendere in seria considerazione. Ero convinto e lo sono in parte anche oggi, che nelle mie condizioni il contatto del mosto con le bucce prima della fermentazione non porti ad un miglioramento qualitativo. 

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Die Zweifel überwiegen — I dubbi prevalgono

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„Bei aller Gemütlichkeit liegt aber auch eine merkbare Spannung in der Luft. Ist der Lesetermin richtig gewählt? Wird das Wetter halten, was der Wetterbericht verspricht? Und die Weine später das, was die Trauben in Aussicht stellen? Auch deshalb sind die nächsten Wochen die anstrengendsten des ganzen Weinjahres, in denen man mitunter an die Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit gerät. Trotzdem ist heute für mich ein Tag der Freude: Morgen beginnen wir mit der Lese 2015!“
Besser als mein Kollege Bernhard Fiedler aus dem Burgenland hätte ich nicht den Gefühlsmix beschreiben können, der einen Produzenten kurz vor Lesebeginn befällt. Im allgemeinen Bewusstsein, gefüttert von oberflächlichen Massenmedien und den euphorischen Pressemitteilungen der großen Produzenten, ist die Lesezeit ein innerbetriebliches Volksfest, wo die tolles Stimmung damit befeuert wird, dass man sich wieder einmal sicher ist, einen Top-Jahrgang zu ernten.

„Nonostante la tranquillità c’è nell’aria anche una tensione percepibile. La data di vendemmia è stata scelta bene? Il tempo terrà ciò che le previsioni hanno promesso? Ed i vini futuri ciò che le uve preannunciano? Anche per questo le prossime settimane sono le più faticose di tutta l’anno viticolo, nella quali si toccano talvolta i limiti della resistenza fisica e psichica. Tuttavia oggi per me è un giorno di gioia: Domani cominciamo con la vendemmia 2015!“ Io non sarei mai riuscito meglio ad esprimere del mio collega produttore Bernhard Fiedler del Burgenland austriaco questa mescolanza di sentimenti che coglie il vignaiolo poco prima dell’inizio della vendemmia. Nell’immaginario collettivo, foraggiato da massmedia superficiali e da comunicati stampa euforici di grandi produttori, la vendemmia non è altro che una grande festa aziendale la cui allegria si fonda sulla certezza di avere a che fare un’ennesima volta con l’annata del secolo.

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Deine Weine sind zu alkoholisch — I tuoi vini sono troppo alcolici

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(Versione italiana del grafico.)

Diese mich sehr oft ärgernde Aussage dürfte wir für den kommenden Jahrgang wohl erspart bleiben. Dass der Gehalt an Ethylalkohol eines Weines aus naturnahen Betrieben nicht auf einer willkürliche Entscheidung beruht, sondern in erster Linie vom Klima und der Witterung vorgegeben ist, wird diese Jahr — halt im umgekehrten Sinn — sehr deutlich. Die aktuellen Reifeanalysen des Versuchszentrums Laimburg zeigen es eindeutig :“… befindet sich der aktuelle Reifezustand rechnerisch auf dem Niveau von 2013.“ Naja, dann lesen wir halt später, tut grundsätzlich speziell unseren Weißweinen gut, aber: der prekäre Gesundheitszustand in den meisten Rebanlagen (entweder Hagel, Peronospora, Botrytis, Essigfäule und Kirschessigfliege, in manche Orten auch fast alle zusammen) lassen ein Zuwarten wie 2013 nicht zu. Zudem lassen die Reifeverlaufskurven schon jetzt erkennen, dass die wöchentlichen Mostgewichtszu- und Säureabnahmen nicht an die des Vorjahres herankommen werden. Aber wen wundert das schon? Dauernd bewölkt, nass bei unterdurchschnittlichen Temperaturen, eine Kombination mit einer Dauer, an welche auch unsere Alten sich nie oder seltenst erinnern dürften.

Questa espressione che spesso mi irrita molto probabilmente mi verrà risparmiata per la prossima annata. Quest’anno si manifesta in modo molto evidente che il contenuto di alcol etilico in un’azienda artigianale non è una decisiona presa a tavolino ma in stretta dipendenza del decorso meteorologico. Le analisi di maturazione effettuate dal Centro sperimentale Laimburg esprimono chiaramente che un’annata considerata al tempo della fioritura precocissima ormai è diventata molto tardiva, paragonabile a quella dell’anno scorso. Vendemmieremo più tardi insomma, che male c’è? Annate tardive fanno generalmente bene ai nostri bianchi, ma il problema è un altro: lo stato sanitario precario delle uve in zona non permette attendere come l’anno scorso. Tra grandine, peronospora,  botrite, marciume acido e drosofila, alcuni proprietari le hanno prese anche tutte. Inoltre guardando le curve di maturazione si intravvede che l’aumento degli zuccheri e la diminuzione dell’acidità probabilmente non raggiungeranno i valori del 2013. Questo non meraviglia più nessuno ormai. Infatti una durata così lunga di tempo piovoso, bagnature continue e basse temperature non si ricordano quì neanche i vecchi.

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Es braucht Zeit — Ci vuole del tempo

2013-09-12_10-22-06Diese Woche habe ich erste Reifetests durchgeführt, wie üblich mit der an die jeweiligen Weinbergsflächen angepassten 300-Beeren-Methode.

Questa settimana ho cominciato a prelevare i primi campioni nei miei vigneti, utilizzando il classico metodo dei 300 acini adattato alla forma delle singole superfici.

Grauer Burgunder/Pinot grigio „Klausner“ Guyot (9.9.) 18,7 °KMW/Babo
Grauer Burgunder/Pinot grigio „Oberfeld“ Guyot (9.9.) 17,5 °KMW/Babo
Chardonnay „Ogeaner“ Guyot (9.9.) 16,3 °KMW/Babo

Grauer Burgunder/Pinot grigio „Klausner“ Pergl/Pergola (13.9.) 18,6 °KMW/Babo
Chardonnay „Ogeaner“ Pergl/Pergola (13.9.) 17,0 °KMW/Babo
Gewürztraminer „Feld“ Guyot (13.9.) 18,8 °KMW/Babo

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Reifezeit, Sorgenzeit — Tempo di maturazione, tempo di preoccupazione

wetter

Die Zeit hat begonnen, wo ich mir mehrmals am Tag nicht nur einen, sondern gleich mehrere Wetterberichte im Internet anschaue. Wie schon mehrmals betont, entscheidet ab jetzt mehr denn je der Witterungsverlauf darüber, welche Art von Trauben wir in den Keller bringen (wie der Wein schlussendlich wird, ist dann wieder ein anderes Kapitel). Jetzt sind die Beerenschalen reifebedingt dünn geworden, von innen her lösen sie sich auf, weswegen jeder Niederschlag ein Risiko darstellt. Den Regen vor drei Wochen hat es dringend gebraucht, um eine für unsere Verhältnisse lang anhaltende Dürreperiode zu beenden; alles was jetzt kommt wird aber mehr oder weniger schaden. Es braucht dabei nicht unbedingt viel Niederschlag, eine lang anhaltende Blattnassperiode kann gleichsam schädlich sein.

È cominciato il periodo dove più volte al giorno consulto in internet non solo uno ma fino a quattro servizi meteorologici . Come ho già affermato in diverse occasioni,  adesso più che mai il tempo decide che tipo di uve porteremo a casa (come sarà il vino che ne uscirà è poi ancora un’altra storia). Le bucce sono diventate sottili a causa della maturazione, si decompongono dall’interno ed ogni precipitazione è ormai da rischio. Le piogge di tre settimane fa erano necessarie per finire un periodo molto lungo di siccità; tutto quello che verrà adesso potrà danneggiare più o meno gravemente. A ciò non serve neanche tanta pioggia, bastano ore di bagnatura.

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Wie 2006 oder 2008? — Come nel 2006 o 2008?

2013-08-21 18.08.01
Die erste Augusthälfte ist vorbei und — spätes Jahr hin oder her — das Wimmen nähert sich. Eine wichtige Hilfe für die Einschätzung des möglichen Erntetermins und der damit verbundenen Vorbereitungsarbeiten stellt der Reifetest des Versuchszentrums Laimburg dar. Neben einer detaillierten Analyse des Jahreswitterungsverlaufes und der phänologischen Stadien seit 2006 sind auch die Mostanalysedaten der ersten beprobten Anlagen angeführt und interpretiert.

La prima metà di agosto è passata e nonostante la discussione sull’annata la vendemmia si avvicina. Un aiuto sempre prezioso per stabilire all’incirca l’inizio del raccolto ed organizzare di conseguenza i preparativi è costituito dal test settimanale di maturazione del Centro sperimentale di Laimburg. Accanto ad un’analisi del decorso meteorologico dell’anno e delle fasi fenologiche a partire dal 2006 vengono riportate le analisi chimiche dei primi acini prelevati.

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Wendepunkt — Giro di boa

Die erste Hälfte der Lese ist vorüber, Zeit für eine kurze Zwischenbilanz. Angefangen haben wir wie fast immer letztlich zeitiger als „normal“. Dies, wenn wir die gewohnte Lesedaten vor dem Knackpunktjahr 2003 heranziehen, das m.E. wirklich eine neue, andere Entwicklung eingeleitet hat.

La prima metà della vendemmia è finita, è ora di fare qualche prima considerazione. Abbiamo iniziato di nuovo più presto del solito, se per solito intendiamo le date di vendemmia a cui eravamo abituati prima che venisse quell’annata famigerata del 2003, che nella mia percezione ha fatto veramente voltare pagina. 

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Eine etwas nervende Zeit — Un periodo un po‘ scocciante

Eigentlich sollte die letzten Wochen vor Erntebeginn etwas ruhiger Tage sein, wo man in Ruhe den Trauben beim Reifen zuschauen kann und man noch etwas Kraft für die nächsten leistungsraubenden (fast zwei in unserem Fall) Monate sammeln kann. Doch irgendwie kommt immer was dazwischen: Der Tank für das neue Projekt, der wieder einmal erst im letzten Augenblick geliefert wird — angeschlossen an die Gärsteuerung muss er ja auch noch werden — , der Ärger mit der Überrollbügelpflicht beim Traktor, allerhand Papierkram usw.

Di per se gli ultimi giorni prima dell’inizio della vendemmia dovrebbero essere un attimo più calmi. Dovrebbe essere possibile osservare con calma le uve come maturano e si dovrebbe accumulare un po‘ di energia che serve per passare bene i prossimi due mesi (nel nostro caso) abbastanza affaticanti. Però c’è sempre qualcosa che va di mezzo: il serbatoio per il nuovo progetto che vien consegnato all’ultimo momento (inoltre bisogna anche attaccarlo alla termoregolazione), i problemi con il telaio antiribaltamento del trattore, diverse pratiche da completare ecc. 

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Screw Cap (2): Botox

Nein, ich mache keine Weine, welche künstlich jung gehalten werden, meine Weine sind keine Botox-Weine! Auch wenn man dies den Weinen mit Drehverschluss oft vorhält. Sie entwickeln sich — zunächst einmal wertfrei betrachtet — im Zweifelsfall etwas langsamer, aber sie bleiben in keinem Fall unverändert.

No, non faccio vini che artificialmente rimangono giovani, non faccio vini al botox! Anche se ciò spesso si rimprovera ai vini muniti di capsula a vite. Al limite si evolvono un po‘ più lentamente, ma non rimangono sicuramente invariati nel tempo.

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Kann das entscheidend sein? — Può questo essere decisivo?

Ich kann nicht schlafen, deshalb schreibe ich, jetzt. Um 3.00 Uhr haben uns Gewitterdonner und Regengeprassel geweckt. Sofort ist mir in den Kopf geschossen, dass wir heute ja die optimal reifen Chardonnay der bewährten Altanlage „Ogeaner“ wimmen wollten. Schon Samstags habe ich einige Trauben bemerkt, an denen die Beerenhaut begonnen hat, braun zu werden und sich aufzulösen. In meinem Verständnis von Traubenqualität kein Problem, stellt das doch fast eine Mazeration am Stock dar, wertvolle Inhaltsstoffe der Beerenhaut wandern schon vor der Lese in den Saft.

Non riesco a dormire, e perciò scrivo, in questi instanti. Alle ore 3:00 il suono di tuoni e lo scrosciare della pioggia ci hanno svegliati. Instantaneamente mi è passato per la testa che proprio questo lunedì volevamo vendemmiare le viti vecchie dello Chardonnay Ogeaner, ormai giunte ad ottima maturazione. Già il sabato ho scoperto le prime uve dove la buccia si cominciava a decomporre, diventando brunastra. Secondo il mio concetto di qualità ciò non è un problema, in quanto costituisce una specie di macerazione prefermentativa in pianta, composti importanti della buccia vengono rilasciate nel succo della polpa ancora prima della vendemmia.

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