Gekochtes Gemüse

Während der Weißweingärungen durchwehten den Keller und zum Teil auch die Wohnräume fruchtige Aromen. Jetzt, wo davon der Gewürztraminer (1 & 2) als letzter beim Ausgären ist, der Merlot sich aber in der Phase der stürmischen Gärung befindet, kriechen vegetale Noten die Kellerstiege herauf.

Mich erinnern sie immer an gekochtes Gemüse, mit einem gewissen Anteil an Tomaten und auch Paprika, leicht süßlich, in jedem Fall angenehm. Gerüche, die dann im fertigen Weine aber nicht mehr zu finden sind. Monika riecht dazu auch immer etwas Schwarze Johannesbeere mit.

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Poggio Argentiera Tasting Panel September 08

Gianpaolo Paglia vom Weingut Poggio Argentiera in der toskanischen Maremma hat wieder seine Weine in die Runde der Blogger/Koster-Freunde geschickt. Bei seinem ersten Versuch, auf diese Art die Weine beschrieben und bewertet zu bekommen und zugleich (gerechtfertigerweise) auch die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, hat sich unsere Kostergruppe, welche sich aus meinen Laimburg-Arbeitskollegen rekrutiert, schon ein erstes Mal beteiligt.

Wir gehörten jetzt, wo diese Initiative einem weiten Kreis Interessierter zugänglich ist, jener Gruppe an, welche durch Losentscheid schon Mitte September sechs Weine bekommen hat. Auf Grund der Erntezeit kam ich erst vor ein paar Tagen dazu, die Kost durchzuführen. Das Paket kam wie das letzte Mal mit dem Paketdienst an, die Innenteile der posteigenen Versandkartone waren aber ziemlich kaputt, so dass es eigentlich ein Wunder ist, dass sich die Flaschen nicht untereinander zerschlagen haben.

Gianpaolo Paglia dell’azienda Poggio Argentiera (Maremma toscana) ha inviato nuovamente una serie di vini ad un giro di amici degustatori provvisti di wine-blog o senza. Già al primo tentativo di vedere i propri vini descritti e valutati in questo modo e di attirare giustamente l’attenzione della rete, ha partecipato il nostro gruppo di degustatori che è composto da collaboratori della sezione enologia del Centro sperimentale Laimburg.

Noi facciamo parte di quel gruppo di degustatori che per sorteggio hanno ricevuto i primi vini già a metà settembre. A causa della vendemmia e della vinificazione siamo riusciti però soltanto adesso a svolgere le degustazioni. Il pacchetto è arrivato come l’ultima volta con il servizio postale. Le strutture che tengono ferme le bottiglie all’interno del pacco erano però distrutte, un miracolo che i contenitori non si sono rotti a vicenda.

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„Freie Weinbauern Südtirol“ in Zürich

Montag 27. Oktober 2008: 26 Freie Weinbauern Südtirols bei den Eidgenossen

Im Zunfthaus zur Saffran präsentieren folgende Winzer ihre Erzeugerabfüllungen: Gumphof, Köfelgut, Biedermannhof, Strickerhof, Stroblhof, Weingut Niklas, Klosterhof, Manincor, Haderburg, Milla, Weinhof Kobler, Steinhauserhof Oxenreiter, Brunnenhof Mazzon, Weingut Dipoli, Weingut H. Lentsch, Thurnhof, Nusserhof, Messnerhof, Pfannenstielhof, Griesbauerhof, Untermoserhof, Obermoser, Fliederhof, Ansitz Waldgries, Loacker, Schwarhof, Ebnerhof.

Digitale Einladung als PDF (0,7 MB). Digitales Degu-Booklet (3 MB).

Weitere Infos bei der Agentur mettler vaterlaus tel. +41 (0)43 534 95 70

(Leicht veränderter Text der FWS-News)

Das Ende naht…

Nein, nicht das der Erde, denn das Produzieren von Minischwarzenlöchern wurde einstweilen ja aufgeschoben, auch nicht das der weltweiten Finanzkrise, da die staatlichen Garantien an den überspannten Mechanismen, auf denen das Debakel der Kapitaljonglierer basiert, schließlich nichts Grundlegendes geändert haben.

Es zeichnet sich nur im Koblerschen Mikrokosmos ein Ende, und zwar hinsichtlich der Weinlese 2008 und deren Verarbeitung, an.

Natürlich hätte ich auch bei den Roten noch etwas länger gewartet und nicht nur, weil mich die engsten Kollegen imer wieder gestichelt haben („Willst du noch mehr Paprikaton im Merlot haben?“, „Um einen großen Roten zu machen, darfst Du nicht halbreife Trauben wimmen!“). Die übliche Wetterunsicherheit und Hilfskräfteverfügbarkeit haben schlussendlich die Termine bestimmt: am 16.10. den Merlot Kretzer Kotzner und am 18.10. den Merlot Klausner.

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Gewürztraminer, Teil 2

So ein schönes Herbstwetter, wie es für die nächsten Tage prognostiziert wird, herrschte auch letzte Woche, es war sogar ein paar Grad wärmer. Natürlich hat es mich gereizt, die am Stock gebliebenen Gewürztraminer-Trauben noch länger hängen zu lassen, das Extreme zu wagen, aber mehrere Gründe haben mich dann doch bewogen, am letzten Samstag die Weißweinlefe in unserem Betrieb abzuschließen.

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Gewürztraminer im Schnee?

Naja, etwas mehr als tausend  Meter Seehöhe haben uns am Samstag schon noch vom gerade gefallenen Schnee getrennt, aber ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit war es trotzdem. Die 3 °C Morgentemperatur haben das Abtrocknen der Trauben stark verzögert, weshalb die Lese der ersten Gewürztraminerpartie auf Sonntag verschoben wurde. Der Mosttemperaturrekord wurde noch einmal getoppt: 8,0 °C hatte die erste Lieferung, 14,3 °C aber schon jene, welche am späten Vormittag geerntet wurde.

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First „Merlot Klausner“ Delivery Tour

Birgit Alber, Wirtshaus Vögele

Jetzt schmeißt auch er mit unnötigen Anglizismen herum, werden sich gar einige Leserinnen und Leser dieses Weblogs zu Recht mokieren. Stimmt, auch mit gefällt das üblicherweise nicht, die deutsche Sprache sollte genügend Ausdrucksmöglichkeiten bieten, aber gestern war ein toller Moment und ich wollte auch einmal so richtig groß tun.

Gleich nach der Vinitaly, wo ich ihn noch als Fassprobe den Interessierten zeigte und besonders zur Vinea tirolensis, trafen für unseren ersten Rotwein Merlot Klausner 2006 Riserva Vorbestellungen ein. Laut DOC-Regelung hinsichtlich der Bezeichnung Riserva dürfen die so bezeichneten Weine ab dem 1. Oktober zwei Jahre nach deren Weinlese vermarktet werden.

Mit einem Tag Verspätung haben sich Monika und ich, eine Atempause zwischen den Einkellerungen nutzend, nachmittags auf den Weg gemacht und die bestellten Mengen ausgeliefert. Un da es, wie gesagt, für mich ein wichtiges Ereignis war, wollten wir diese Momente samt den Kundschaften, welche uns ihr wertvolles Vertrauen schenken, auch fotografisch festhalten. Im Bild Birgit Alber vom Wirtshaus Vögele.

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Hauptsächlich Birne

Seit einigen Tagen schmecken die gärenden Grauburgundermoste schon mehr nach Wein als nach Traubensaft, das letzte verbleibende Drittel des Zuckergehaltes dürfte jetzt von den Hefen angegriffen werden. Wie auch in anderen Jahren schwebt im Keller bis in die Wohnung hinauf ein überaus deutlicher Geruch nach schmelzigen, fast überreifen Williamsbirnen. Als Gärtemperatur habe ich 18,5 °C eingestellt; der gewählte Wert ist nach meiner Erfahrung ein akzeptabler Kompromiss zwischen einer sicheren (Aus-) Gärung und einem möglichst geringen wärmebedingten Aromaverlust. Zudem kann ich mit den für Kaltgärungen einhergehenden „Gletschereis„-Aromen wenig anfangen.

Der Chardonnay ist in der Zwischenzeit auch zu mehr Wein als Most geworden, im Tankdom riecht man deutlich tropische Früchte. Nachdem er mengenmäßig aber etwas weniger als die Hälfte der erstgenannten Sorte ausmacht, tut er sich schwer, die Lufthoheit im Keller zu erlangen.

Übrigens, eine Einrichtung zum Absaugen der Gärgase ist im Keller eingebaut. Ein Timer schaltet sie in bestimmten Abständen immer wieder ein, so dass ein gefahrenloses Betreten des Kellers immer möglich ist.

Weinlese im Eilverfahren: Chardonnay Ogeaner

Irgendwie bin ich schon etwas stolz auf unsere Chardonnay-Anlage Ogeaner. Am südlichsten Rand der Gemeinde Margreid und damit fast an der Landesgrenze gelegen, stellt sie mit ihren überwiegend über 60 Jahre alten Stöcken einen markanten Mosaikstein im Gebilde unseres Betriebes dar. Zudem war es das erste Grundstück, das mein Vater, seinerzeit schon mit dieser Sorte bestockt, in den 50er Jahren erworben hat. Der Boden ist ein sehr durchlässiger Flinsboden, wie in die Etsch im Laufe der unzähligen Überschwemmungen vor ihrer Regulierung generiert hat.

Das Erziehungssystem (im Bild ein Foto aus dem vorigen Jahr) ist, entsprechend dem Alter des Weingartens, eine einfache Pergl mit Nord-Süd-Ausrichtung. Die Qualitäten, welche diese Anlage liefert, sind sehr konstant; die Weine weisen immer die Chardonnay-typische Banane- und Ananas-Noten auf, die Säure ist nie zu tief. Auch wenn mir der Ausdruck gar nicht gefällt, so sagen viele Koster diesen Weinen eine bemerkenswerte Mineralität nach (und sind ganz verwundert, wenn ich ihnen die Herkunft des Weines verrate).

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Kalt erwischt

Die Kollegen aus dem Weinviertel oder von der Mosel beispielsweise werden dafür nur ein müdes Lächeln übrig haben, aber für uns im südlichen Bozner Unterland sind Mosttemperaturen von unter 20 °C eher selten, jene um die 10 °C eine Ausnahme. Positiv für Brieftasche und Ökobilanz ist, dass die Kühlung nicht lange braucht, um die von mir angestrebte Temperatur während der Klärung von 10 °C zu erreichen. Probleme bereitet hingegen die Tatsache, dass der Gärraum auch kühler ist, und die Moste sich nach dem Entschleimen nur sehr zögerlich von selbst erwärmen und deshalb mit der Beimpfung zugewartet werden muss. Unter Südtiroler Bedingungen, d.h in der Regel bei hohen pH-Werten und tiefer Mostsäure,  können sich unter Umständen bis Gärbeginn lästige Mikroorganismen, welche der schwefeligen Säure trotzen, entwickeln und im späteren Wein unsaubere bis flüchtigen Noten hinterlassen.

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